Universität Rostock lizenziert Erfindung aus dem Bereich der Meerestechnik an Rostocker Robotik Start-up

Transferabschluss wurde unterstützt von der Universität Rostock Service GmbH

Spin-off des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde erhält Lizenzrechte von der Universität Rostock für eine innovative modulare Plattform für Unterwassersysteme.

 

Gründerteam: Robert Balduhn (l.), Nico Günzel (m.), Maximilian Heinz (r.) (Fotorechte: IOW, Kristin Beck)
Prototyp Feldtest (Fotorechte: Framework Robotics)

Mit der Framework Robotics GmbH geht die Erfindergruppe um den Schritt in die Wirtschaft und möchte zukünftig neue Standards für technische Unterwassersysteme setzen. Dabei ist es den Forschern gelungen, eine modular aufgebaute Plattform für Unterwassersysteme wie beispielsweise Tauchroboter und Unterwassergeräteträger zu entwickeln, welche entscheidende Vorteile gegenüber den bisherigen Modellen auf dem Markt aufweist. So lässt sich die Erfindung anders als bei den herkömmlichen Systemen individuell, je nach Einsatzzweck schnell und einfach aufbauen bzw. umbauen. Die elektronischen Komponenten der modularen Plattform werden zudem mittels eines neuen Herstellungsverfahrens druckneutral vergossen, wodurch die Bestandteile deutlich robuster und unempfindlicher sind, um nur zwei innovative Eigenschaften des Prototypens aufzuführen. Der Miterfinder und Mitgründer Nico Günzel meint hierzu: „Nahezu alle mechanischen Komponenten werden im eigenen Hause mit Hilfe eines modernen 3D-Druck-Verfahrens (Multi-Jet-Fusion) aus belastbarem Kunststoff hergestellt. Dies eröffnet gegenüber konventionellen Herstellungsverfahren innovative Designansätze in Anlehnung an Lösungen aus der Natur (Bionik), welche die modularen Plattformen extrem leicht und tragbar machen. Die starke Reduzierung des Materialeinsatzes senkt die Kosten bei der Herstellung und schont die Umwelt.“

Die Idee hierfür entstand schon während Ihres Master-Studiums in Schiffbau und Meerestechnik an der Universität Rostock: „Wir konnten bereits während unseres Studiums feststellen, dass die konventionellen Lösungen am Markt viel zu teuer, zu schwer und unflexibel sind, um den Bedürfnissen der Betreiber gerecht zu werden. Daher war uns schon recht früh klar, dass wir unsere Idee zu einem Produkt weiterentwickeln und ein Unternehmen gründen werden“, so Günzel.
Auf dieser Grundlage entschied sich die Hochschule zusammen mit den Erfindern dazu, die Idee zum Patent anzumelden.

Im Herbst 2020 war es dann endlich soweit, das Start-up Framework Robotics GmbH ging an den Markt und erwarb zum Ende des letzten Jahres die Lizenzrechte von der Universität Rostock zur wirtschaftlichen Verwertung der Innovation.

Der gesamte Prozess – von der Bewertung der Erfindung bis zum Vertragsabschluss – wurde von der Universität Rostock Service GmbH begleitet: „Dieser Vertrag ist ein exzellentes Beispiel für erfolgreichen Forschungstransfer, von dem nicht nur die Hochschule und das Unternehmen, sondern auch das Land und die Gesellschaft profitieren. Wir sind von Herrn Günzel und seinem Team überzeugt und verfolgen gespannt, wie das junge Spin-off die Zukunft der Meerestechnik mitgestaltet“, sagt Patentingenieur Lars Worm.

In den kommenden Monaten liegt der Fokus zunächst darauf, das Produkt zur Marktreife zu führen. Die Finanzierung des Start-ups ist durch die Unterstützung von Investoren bis zum Jahr 2022 sichergestellt. Neben der Beteiligung an unterschiedlichen Forschungsprojekten sind zudem die ersten Aufträge mit dem Pilotkunden, dem Thünen-Institut für Ostseefischerei, geplant.

Wissenschaftlicher Ansprechpartner:

Nico Günzel
Framework Robotics GmbH
infofw-roboticsde
+49 163 250 18 90

Ansprechpartner der Universität Rostock Service GmbH:

Lars Worm
Patentingenieur
lars.wormuni-rostockde
+49 381 498 9803